Osage Orange Bogen mit Needletips
Osage Orange Bogenholz
Osage Orange ist ein sehr spezielles und unglaublich leistungsvolles Bogenholz. Ursprünglich war dieses Holz in Nordamerika heimisch, es wurde aber bald nach Europa mitgebracht. Heute gibt es zum Beispiel in Ungarn sehr große Bestände an Osage Orange Holz. Die orange Farbe ist charakteristisch für das Kernholz dieses Baumes. Bereits die Indianer verwendeten dieses Holz sowohl zum Bogenbau als auch zum Färben von Kleidung. Osage Orange hat eine sehr hohe Dichte. Deshalb eignet es sich sehr gut für Bögen mit etwas schmalerem Design, Bögen mit Recurves oder Hoolmegardbögen. Das Holz hat eine gute Zug- und Druckfestigkeit.
Der Møllegabetbogen mit Needletips
Bogenlänge: 67"
Länge der schmalen Wurfarmenden: 8"
Zuggewicht und Auszugslänge: 43# @ 30"
Benannt ist dieses Design, für welches sich Osage Orange Holz besonders gut eignet, nach einem historischen Bogenfund in Møllegabet. Das bedeutet, dass der Bogen lange Bogenenden besitzt, welche stark in der Breite reduziert sind und sich nicht mitbiegen. Dieser Bogen hat eine sehr hohe Pfeilgeschwindigkeit und durch die griffnahe Biegezone einen sehr weichen Auszug. An diesem Bogen sieht man die unglaubliche Leistungsfähigkeit von Osage Orange: er ist für eine Auszugslänge von 30" sehr kurz. Zudem ist der arbeitende Wurfarmbereich durch die verschmälerten Bogenenden knapp bemessen. Die breiteste Stelle der Wurfarme ist mit 36 mm auch relativ schmal. Ich schieße diesen Bogen bereits seit zwei Jahren intensiv im Training und auf Turnieren. Dabei hat er kaum Stringfollow ( = bleibende Biegung) entwickelt. Er ist, optisch wie auch physikalisch, ein echtes Schmuckstück!
Welchen Nutzen bringen Needletips?
Needletips, oder zu deutsch Nadelenden beschreiben einen langen und stark verschmälerten Endbereich der Wurfarme. Dieser Bereich biegt sich nicht und kann daher so schmal und dafür etwas dicker gehalten werden. So wird beim Bogen genau dort Holzgewicht gespart, wo es nicht gebraucht wird: nämlich an den äußersten Enden der Wurfarme, welche sich am schnellsten bewegen müssen. Jedes Gramm Holz, welches nicht gebraucht wird, wirkt sich hier sehr negativ auf die Pfeilfluggeschwindigkeit aus. Wir wollen ja nicht die Energie des Bogens zum Beschleunigen des Bogens vergeuden, sondern zum Beschleunigen des Pfeiles nutzen.
Die Needletips wirken auch wie ein Hebel, welcher die Bewegung der Wurfarme schneller als normale Bogenenden auf die Sehne überträgt. Nadelenden bringen also bei passendem Holz eine hohe Pfeilgeschwindigkeit und einen angenehmen Schießkomfort ohne jeglichen Handschock. Das Bauen eines Bogens mit Needletips ist auch mit weniger Aufwand verbunden als das Bauen eines Recurvebogens. Beide Bauarten haben aber einen vergleichbaren physikalischen Nutzen.
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Bogenbauer Samuel Röck
Sterzing - Südtirol
Ich bin leidenschaftlicher Bogenschütze und Bogenbauer seit zehn Jahren. Außerdem bin ich Vater einer vierjährigen Tochter. Seit 2009 begleite ich Begeisterte beim Bauen ihres eigenen Bogens im Rahmen von Wochenendseminaren in Österreich und Südtirol. Immer wieder aufs Neue, fasziniert mich der Zauber der entstehenden Bögen und das Leuchten in den Augen der Teilnehmer, welches daraus resultiert.
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Zeman Mark (Samstag, 01 Oktober 2022 15:06)
Hallo Samuel !
Hätte gerne einen Bogen mit dir gebaut! Hab einen top Osage Stave !
Meld dich doch mal!
0177/6902931
Lieben Gruß